In vielen Familien ist das Thema Hausaufgaben ein täglicher Kampf. Dies muss nicht sein, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Lassen sie sich nicht durch schlaue Sprüche von Außenstehenden verunsichern. Was bei deren Kindern geholfen hat, muss für ihr Kind noch lange nicht passen.
Kinder sind Individuen und brauchen jedes für sich individuelle Lösungen.
Sie als Eltern sind die Experten wenn es um ihr Kind geht. Nur sie kennen es von Geburt an und kennen seinen bisherigen Entwicklungsweg, seine Vorlieben und Schwächen.

Die richtige Zeit

Es gibt Kinder, die müssen sofort loslegen, wenn sie aus der Schule kommen, andere brauchen erst mal Zeit zum Entspannen oder Toben.
Wenn in einer Viertelstunde das heißgeliebte Fussballtraining beginnt, ist im Kopf kein Platz mehr für Hausaufgaben!!! Die Hausaufgabezeit so festlegen, dass ohne Zeitdruck gearbeitet werden kann.

Der richtige Platz

Es muss nicht der teure Schreibtisch im eigenen Zimmer sein. Gerade Schulanfänger brauchen noch den Kontakt zu den Eltern. Ein ruhiger Platz am aufgeräumten Küchentisch kann oft der bessere Platz sein. Seien sie in der Nähe, aber sitzen sie nicht neben ihrem Kind! Oder wollen sie ständig bei ihrer Arbeit kontrolliert werden?

Grundbedürfnisse haben Vorrang

Hunger, Durst und Toilettengang müssen vorher  befriedigt werden.
Gehört ihr Kind zu denen, die Hunger entwickeln, kaum dass sie mit den Hausaufgaben begonnen haben, stellen sie einen Teller mit kleingeschnittenem Obst oder Gemüse in Reichweite der Lernfläche.
Wasser oder Fruchtschorle heben den Energielevel und sollten ebenfalls in Reichweite stehen und regelmäßig konsumiert werden.

Rituale erleichtern den Anfang

Kinder lieben Rituale, sie geben ihnen Sicherheit. Warum nicht immer 5 Minuten vor Beginn der Hausaufgaben ein bestimmtes Lied abspielen, oder eine Kuschelrunde einlegen. Die Essenszeit wird ja auch oft mit Hilfe eines Gongs angezeigt.
Wichtig!! Handy und Fernseher ausschalten! Anrufbeantworter beim Festnetz einschalten.

Erst das Gehirn „stimmen“

Überkreuzturnen vorne unterstützt die Vernetzung der beiden Gehirnhälften.
Überkreuzturnen hinten unterstützt die Konzentration und das Verknüpfen mit bereits gelerntem Wissen.
Der Schwerkraftgleiter unterstützt das Gleichgewicht zwischen Verstand und Gefühl.

Mit einfachen, schnell lösbaren Aufgaben beginnen

Dadurch wird bereits früh ein erstes Erfolgserlebnis geschaffen und die Motivation auch den Rest hinzukriegen steigt.

Pausen einbauen

Nach ca 30 Minuten eine Pause einlegen. Ein für das Kind überschaubares Zeitfenster erleichtert oftmals das anfangen. Ein paar Kekse als Belohnung, dass die erste halbe Stunde schon geschafft ist, halten bei Laune.

Richtig loben

Loben sie nur wenn sie es auch ehrlich meinen, und vor allem auch nicht jeden“Pups“. Nur das richtige Lob zur richtigen Zeit steigert die Motivation ihres Kindes. Hat es sich eine halbe Stunde zwar angestrengt und geplagt, aber die Buchstaben sehen immer noch nicht so aus, wie sie es gerne hätten, dann loben sie die Anstrengung.
Wichtig !!! Ohne: „aber die Buchstaben müssen noch schöner werden“. Ein Lob mit einem „aber“ ist kein Lob!

Mit positiver Verstärkung arbeiten

Führen sie schon über längere Zeit Machtkämpfe mit ihrem Kind wegen den Hausaufgaben, dann ändern sie ihre Strategie und setzten positive Verstärker ein. Ein Beispiel: Sie wünschen sich, dass ihr Kind innerhalb einer bestimmten Zeit (muss ausreichend sein)seine Hausaufgaben erledigt. Erstellen sie einen Plan, in dem eingetragen wird, wenn das Kind dieses Ziel erreicht hat z.B. ein Sternchen. Bei 5 Sternchen gibt es eine kleine Belohnung. Nun liegt es in der Verantwortung des Kindes, ob es sich die Belohnung verdienen will.

Professionelle Hilfe holen

Sollten die aufgeführten Tipps nicht zum Erfolg führen, sollten sie mit ihrem Kind einen Termin bei mir in der Praxis vereinbaren. Möglicherweise leidet ihr Kind unter Lernblockaden. Dies ist auch der Fall, wenn das Kind zuhause alles kann, aber in der Schule versagt.

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